Auf Grundlage einer interdisziplinären qualitativempirischen Studie mit muslimischen, christlichen und ezidischen Familien widmet sich dieses Buch der Bedeutung von Religion für die Bewältigung (Coping) traumatisierender Erlebnisse in Fluchtprozessen. Mithilfe des Konzepts der VulnerAbility zeigt dieses Buch, wie die Kinder...
Britta Konz und Caterina Rohde-Abuba 1 Einleitung..................................................................................................... 7 Britta Konz 2 Methodologischer Zugang und methodisches Vorgehen.......................... 19 2.1 Theoretische Rahmungen in der sozialkonstruktivistischen Kindheitstheorie und Kinder- und Jugendtheologie ............................. 20 2.2 Sample ................................................................................................. 21 2.3 Forschungssetting und geschützte Gesprächsatmosphäre ...................... 23 2.4 Interviewleitfaden und erzählungsgenerierende Gesprächstechniken .... 24 2.5 Feldzugang und Datenerhebung .......................................................... 27 2.6 Datenanalyse ........................................................................................ 29 Perspektive der Kinder Caterina Rohde-Abuba 3 Religiöse Identitätsbildungsprozesse von Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrung zwischen Zugehörigkeit, Abgrenzung und Rassismus....................................................................... 33 3.1 Einleitung ............................................................................................ 33 3.2 Zugehörigkeit und Grenzziehung als soziale Praktiken ......................... 35 3.3 Zur Bedeutung religiöser Zugehörigkeit für den Umgang mit Anderen ....37 3.4 Religiöse Differenzen in intragenerationalen Beziehungen .................... 39 3.5 Das Kopftuch als intergenerationales "stigmata of otherness" ............... 46 3.6 Fazit ..................................................................................................... 50 Britta Konz 4 "Gott macht mich mutig." Religiöse Selbst- und Weltdeutungen von Kindern und Jugendlichen im Kontext von Fluchterfahrungen .............. 53 4.1 Einleitung ............................................................................................ 53 4.2 VulnerAbilty - Glaube und Handlungsfähigkeit .................................. 56 4.3 Die Frage nach dem Ursprung des Bösen und nach Gott im Leid ........ 74 4.4 Gerechtigkeit im Jenseits ...................................................................... 85 4.5 Fazit ..................................................................................................... 90 Perspektiven der Eltern Caterina Rohde-Abuba 5 Elternschaft unter Bedingungen von Flucht und Asyl ............................. 93 5.1 Einleitung ............................................................................................ 93 5.2 Elternschaft als soziale Herstellungsleistung ......................................... 94 5.3 Die Entscheidung zur Flucht als Praxis von Elternschaft ...................... 96 5.4 Fremdbestimmung und Kontrollverlust der Eltern auf der Flucht ........ 98 5.5 Regulierte Elternschaftspraktiken im Asylsystem ................................ 101 5.6 Orientierung und Positionierungen von Eltern in der Aufnahmegesellschaft ......................................................................... 106 5.7 Intergenerationale soziale Aufwärtsmobilität in Deutschland ............. 109 5.8 Fazit ................................................................................................... 111 Britta Konz 6 Religiöse Erziehung als Brücke zwischen alter und neuer Lebenswelt und Subjektivierungsfaktor von Frauen ................................................. 113 6.1 Einleitung .......................................................................................... 113 6.2 Die Bedeutung von Religion im Erziehungsalltag der neuen Heimat .... 116 6.3 Religiöse Erziehung als Subjektivierungs- und Selbstermächtigungsfaktor von Frauen ............................................... 125 6.4 Selbstermächtigung durch die Professionalisierung der religiösen Bildung .............................................................................................. 129 6.5 Religiöse Erziehung als Emanzipationsfaktor ...................................... 132 6.6 Fazit: Transgenerationale Weitergabe von Religion als Ressource und Copingfaktor .............................................................................. 139 Schlussfolgerungen Britta Konz und Leonie Seebach 7 Schlussfolgerungen für religiöse Bildungsprozesse in der Migrationsgesellschaft ............................................................................. 143 7.1 Schule als Vergemeinschaftungsort mit Zugehörigkeitsordnungen ..... 143 7.2 Erfahrungs- und Biografiebezug in der kompetenzorientierten Bildung .............................................................................................. 145 7.3 Haltung der Lehrenden in einer religions- und migrationssensiblen Schulkultur ........................................................................................ 146 7.4 Schüler
Auf Grundlage einer interdisziplinären qualitativempirischen Studie mit muslimischen, christlichen und ezidischen Familien widmet sich dieses Buch der Bedeutung von Religion für die Bewältigung (Coping) traumatisierender Erlebnisse in Fluchtprozessen. Mithilfe des Konzepts der VulnerAbility zeigt dieses Buch, wie die Kinder und ihre Eltern durch ihren Glauben und die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft (Belonging) Handlungsfähigkeit im Sinne einer Agency generieren. In individuellen Adaptionsleistungen passen sie ihr religiöses Erbe, das sich in Gottesbildern und religiösen Relevanzsystemen offenbart, sinnstiftend an neue Lebenskontexte an. Dies erlaubt ihnen durch einen Rückgriff auf ihren Glauben positive Zukunftsimaginationen zu entwickeln, auch wenn sie Religionszugehörigkeiten als Gegenstand gesellschaftlicher Konfliktlinien erlebt haben, die im Herkunftskontext, auf den Fluchtwegen und im deutschen Asylsystem durch Praktiken der Diskriminierung etabliert werden.
Dr. Caterina Rohde-Abuba ist Head of Research beim Kinderhilfswerk World Vision Deutschland e.V. und associated researcher am Zentrum für Deutschland- und Europastudien der Universität Bielefeld.