The Horrors persist, but so does Art...it does, right? Dem unbedingten Überlebenswillen des Betriebs folgen oder doch dem Anspruch, Klima, globalen Süden und damit die eigene Seele zu retten? Weitermachen oder radikale Geste der Unterbrechung? Und: Geht das nicht beides? Damit hadern vier Märtyrer der...
The Horrors persist, but so does Art...it does, right? Dem unbedingten Überlebenswillen des Betriebs folgen oder doch dem Anspruch, Klima, globalen Süden und damit die eigene Seele zu retten? Weitermachen oder radikale Geste der Unterbrechung? Und: Geht das nicht beides? Damit hadern vier Märtyrer der Gegenwartskunst: Zwei Künstler, ein Kurator und eine Kulturministerin. Während sie sich durch die antisemitische Shitshow nach dem 7. Oktober manövrieren, verwandelt sich Düsseldorf plötzlich in Gaza. Im Rausch der Empathie fangen sie an, sich an Stammbäume zu ketten, den deutschen Schuldkult zu performen und Staatsgeld mit Kunstfreiheit zu verwechseln. Eines ist ihnen aber gewiss: Wer das Ende der Kunst überleben will, muss Opfer bringen. Mit Anekdoten über die Maler, Bildhauer und Architekten seiner Zeit, begründete der Künstler und Architekt Giorgio Vasari im 16. Jahrhundert die moderne Kunstgeschichte. Mit Anekdoten über Künstler und Kunstfiguren der Gegenwart, trägt »Opferkunst« sie zu Grabe.
Venedig, April 2024. Internationale Kunstbiennale: Der irische Performancekünstler Aaron Geldof geht an einem Kreuz in Flammen auf – für die Freiheit Palästinas; ein Opfertod. Schnell haben Medien und Politik in Deutschland das eigentliche Motiv seines Martyriums erkannt: Judenhass. Für Geldofs engsten Vertrauten aber, den Kulturjournalisten Enzo Bamberger war der Flammentod in Venedig nur eines: Kunst. Im Auftrag seiner britischen Zeitung begibt er sich auf eine Reise in die Untiefen des Kunstbetriebs. Im Dickicht aus Sex, Macht und Manipulation gerät er auf die Spur von grauen Eminenzen mit langen Fingernägeln, die im Hintergrund Intrigen spinnen. Haben sie die Antwort auf seine Frage: Warum musste Aaron sterben?
Jonathan Guggenberger studierte Bildende Kunst, Film- und Politikwissenschaft in Berlin. Er forschte zu ästhetischen Strategien politischer Mobilisierung in den sozialen Medien u.a. an der Hebrew University in Jerusalem. Für die taz, Freitag und Tagesspiegel schreibt er über digitale Bildkulturen, Erinnerungspolitik und Antisemitismus in Kunst und Kultur.