Griechenland mal anders erlebt. Hier kommen sowohl „normale“ Reisende also auch Naturfreunde und Kunstliebhaber auf ihre Kosten, denn der Autor ist Philologe und Hobbynaturforscher und hat lange in Griechenland unterrichtet. Aus vielen Begegnungen mit Leuten aus allen Gesellschaftsschichten weiß er, wie die...
Vorwort Vom Land und seinen Altertümern Athen I Erste Eindrücke Athen II Altertümer Attika Die Ostküste Heilige Stätten 1. Olympia 2. Delphi 3. Auf dem Olymp 4. Zu den Wassern des Styx Der Peloponnes 1. Epidaurus 2. Tiryns 3. Mykene 4. Mistras 5. Bassai 6. Nestors Palast bei Pylos 7. Messene Kreta Die Insel der Europa Ionien Samos und Ephesus Über Berg und Tal Auf der Giona und in der Vikosschlucht Im fernen Westen Versäumnisse Von den Leuten Alte und neue Griechen Von Behörden und Banken Vorsicht, Straßenverkehr! Vom Tourismus Griechen (männlich) und Deutsche (weiblich) Die lieben Kinder Griechische Lebensläufe 1. Der Politiker 2. Die Putzfrau 3. Der Gastarbeiter Politisches Einleitung 1. Der verdammte Krieg 2. Als die Kommunisten einen Hahn fingen 3. Gespräch mit einem Bauern am Morgen Mensch und Vieh Bei den Stymphalischen Vögeln I THYRA Hund und Katz' Abschied Literatur
Griechenland mal anders erlebt. Hier kommen sowohl „normale“ Reisende also auch Naturfreunde und Kunstliebhaber auf ihre Kosten, denn der Autor ist Philologe und Hobbynaturforscher und hat lange in Griechenland unterrichtet. Aus vielen Begegnungen mit Leuten aus allen Gesellschaftsschichten weiß er, wie die Griechen ticken. Er geht ihrem historischen Bewusstsein nach, ihrem Nationalstolz, macht den Leser bekannt mit dem undurchdringlichen Dschungel der Bürokratie und gewährt Einblicke in typische Familienverhältnisse sowie die Eigenheiten bei der Kindererziehung. Das Hauptaugenmerk liegt auf Attica mit seinen Heiligtümern, dem Peloponnes und der wild-schöne Gebirgswelt von Epirus, aber auch Kreta, Samos und Euböa werden vorgestellt.
„Griechenland kennt man doch! Was gibt es da noch zu entdecken?“ – Man täusche sich nicht! Dieses Land mit seiner rauen Schönheit und dieses Volk mit seinem eigenwilligen Charakter sind nicht so leicht zu erfassen. Es erfordert einige Anstrengung, sie wirklich kennenzulernen, und der Verfasser hat sich diese Mühe offenbar gemacht. Als Lehrer am Dörpfeld-Gymnasium in Athen hat er dazu auch jahrelang Gelegenheit gehabt. Er führt den Leser zwar mit Begeisterung auch durch die Museen und über Runinenstätten, aber mehr noch faszinieren ihn die griechischen Landschaften, vor allem die kaum erschlossene und wenig bekannte Bergwelt mit ihren den Göttern geweihten Gipfeln, ihren Schluchten und heiligen Quellen. Als Naturliebhaber gibt er auch Einblicke in die reiche Vogel- und Blumenwelt dieser mediterranen Gegenden. Nicht weniger als die Natur interessieren ihn aber die Menschen: die einfachen Hirten und Bauern draußen auf dem Land wie die selbstbewussten Herrschaften der Athener Oberschicht. Man erfährt nebenbei auch, wie kompliziert der Umgang mit Behörden und Banken ist. Kurzum: Der Liebhaber Griechenlands wie auch der Neuling auf diesem Gebiet wird hier einiges entdecken, was er so noch nicht gekannt hat.
Den Autor, geb. 1936 in Stuttgart, verschlug es in der Kindheit kriegsbedingt nach Wurzach im Allgäu, wo er das Salvatorkolleg, ein humanistisches Gymnasium besuchte. Mitte der Fünfziger folgte ein Studium der Philosophie in Rom; später war er Arbeiter in Stuttgart. Anfang bis Mitte der der Sechziger Jahre folgte das Studium der Germanistik, Geschichte und Geographie in Freiburg, Wien, Bonn und München und schließlich das Staatsexamen, gefolgt 1968 von der Promotion zum Dr. phil. der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 1966 war der Autor als Lehrer für Deutsch, Geschichte, Gemeinschaftskunde, Erdkunde, Geologie, Biologie und Ethik an Gymnasien in Stuttgart, Crailsheim und Athen tätig. Seit 2000 ist er im Ruhestand. Veröffentlichung einiger Sachbücher über Natur, Literatur und Religion.
Athen I Erste Eindrücke Da soll ich leben? fragte ich mich ein wenig verstört an jenem Morgen des 1. September, als ich auf dem Sattel von Dafni zum ersten Mal diese Stadt vor mir liegen sah - was heißt Stadt? -, dieses weißgraue, von einem langen Sommer ausgetrocknete Häusermeer, staubig und öd, vor Mittag schon unter einer Dunstglocke dösend, eine monströse Siedlung fast ohne Architektur. Ich hatte meine erste Nacht in Griechenland auf dem Campingplatz beim Kloster Dafni verbracht. Es war die Zeit des dortigen Weinfestes, und der Lärm der feiernden Griechen war so ohrenbetäubend, dass an Schlaf zunächst nicht zu denken war. Also hatten wir - ein paar Bekannte aus Deutschland und ich - wohl oder übel beschlossen mitzufeiern. Es kostete nur Eintritt, und wenn man dann noch eine Karaffe und ein paar Gläser kaufte, gab es den Wein umsonst. Die Leute nützten das natürlich aus und betranken sich (was Griechen sonst selten tun). Wir hatten Schwierigkeiten, uns zurechtzufinden, konnten wir doch kein Griechisch. Ein paar Levantiner - Syrer oder Libanesen - machten sich an die Mädchen heran und waren kaum abzuschütteln. Endlich erbarmte sich unser ein alter Gastarbeiter, der ein angenehmes, hessisch gefärbtes Deutsch sprach. (Ich glaube, er hatte in Offenbach gearbeitet.) Da wurde es dann noch ganz lustig und wir dachten, dass es unter den Griechen doch ganz angenehm zu leben wäre. Unkundig der Landessprache, ohne Ahnung von den Sitten und Unsitten des Landes, war ich dennoch froh, als ich bei der Vorstellung bei meinem künftigen Chef erfuhr, eine deutsche Dame habe zwei möblierte Zimmer mit Bad angeboten; dort könne ich vorläufig unterkommen. Diese Dame, Witwe eine griechischen Professors, bewohnte.